Governance – wertebasiert handeln, nachhaltig steuern

Nachhaltigkeit ist für uns ein strategisches Ziel, das wir unternehmensweit verankert haben – mit messbaren Zielen, klar definierten Zuständigkeiten und systematischer Datenerhebung. Zugleich stellen wir mit einem effektiven Compliance-System sicher, dass unsere Prozesse gesetzeskonform, nachvollziehbar und transparent sind. So schaffen wir Strukturen, die wertebasiertes Handeln stärken, potenziellen Risiken entgegenwirken und langfristig Vertrauen sichern.


Unsere Handlungsfelder im Bereich Governance

Nachhaltige Unternehmensführung

Nachhaltigkeit steht bei ZWILLING für eine unternehmerische Haltung: Wir richten unser Handeln an klaren Grundsätzen aus und schaffen mit unseren Marken Werte für Generationen. Dabei integrieren wir ökologische, soziale und ethische Standards immer tiefer und weitreichender in der Wertschöpfungskette, um den Wandel in unserem Marktsegment mitzugestalten und voranzutreiben.

Unsere Nachhaltigkeitsstrategie: We Care

Die globalen ökologischen und sozialen Herausforderungen betreffen uns alle. Als weltweit tätiger Konsumgüterhersteller und Familienunternehmen mit langer Tradition übernehmen wir Verantwortung – für den Klimaschutz, für eine nachhaltige Nutzung von Ressourcen und für faire Arbeitsbedingungen. Unsere Nachhaltigkeitsstrategie We Care bündelt dieses Engagement und zielt auf konkrete, messbare Wirkung.

Unsere Mission: Wir entwickeln unser Sortiment kontinuierlich weiter – mit langlebigen und hochwertigen Produkten, die zu einem nachhaltigen Lebensstil beitragen. Umwelt- und Sozialkriterien verankern wir systematisch in unsere Wertschöpfung. Wir fördern ein diverses, globales Team und schaffen ein sicheres und integratives Arbeitsumfeld. Zudem engagieren wir uns in den Regionen, in denen wir leben und arbeiten.

Was für uns zählt: Wesentlichkeit neu bewertet

2024 haben wir erstmals eine Wesentlichkeitsanalyse nach den Vorgaben der European Sustainability Reporting Standards (ESRS) durchgeführt. Damit haben wir die Grundlage für eine künftige, standardkonforme Berichterstattung geschaffen und zugleich unsere bestehenden Nachhaltigkeitsprioritäten unter veränderten regulatorischen Rahmenbedingungen validiert. ZWILLING unterliegt zwar keiner eigenen Berichtspflicht – diese wird auf Konzernebene durch Werhahn erfüllt –, dennoch haben wir Wert daraufgelegt, die Analyse entlang der ESRS-Systematik durchzuführen. So stellen wir sicher, dass wir inhaltlich, methodisch und organisatorisch den Anforderungen gerecht werden sind und unseren Nachhaltigkeits-Fokus weiter schärfen.

Im Stakeholder-Dialog zu klaren Prioritäten

Die doppelte Wesentlichkeit nach ESRS-Standards berücksichtigt sowohl die Auswirkungen unseres Handelns auf Umwelt und Gesellschaft als auch die finanziellen Chancen und Risiken, die sich aus ökologischen und sozialen Einflussfaktoren ergeben. In einem ersten Analyseschritt wurden dazu relevante interne und externe Stakeholder identifiziert – darunter diverse ZWILLING Fachabteilungen, das Sustainability Council, die Werhahn-Holding sowie lokale Institutionen und zentrale Lieferanten.

Im zweiten Schritt folgte ein Pre-Assessment, um potenzielle Nachhaltigkeitsthemen entlang der ESRS-Standards zu strukturieren und ein erstes Orientierungsraster zu Auswirkungen, Risiken und Chancen zu schaffen. Ziel des anschließenden Stakeholder-Dialogs war es, die vorläufige Einordnung mit externen Sichtweisen abzugleichen und die Relevanz der Themen zu reflektieren und bewerten. Im letzten Schritt wurden alle Rückmeldungen und Erkenntnisse zusammengeführt, im ZWILLING Sustainability Council diskutiert und validiert – und im November 2024 vom ZWILLING Vorstand verabschiedet.

Die wesentlichen Handlungsfelder

Die Wesentlichkeitsanalyse hat die bisherigen Nachhaltigkeitsschwerpunkte von ZWILLING bestätigt. Besonders hervorgehoben wurden der Klimaschutz und die CO₂-Reduktion als zentrale Themen mit hoher Relevanz (ESRS E1).

Auch die Gestaltung langlebiger, reparierbarer Produkte aus nachhaltigen Materialien wurde von den Stakeholdern als wesentlich eingestuft (ESRS E5). Gleiches gilt für faire Arbeitsbedingungen, den Schutz von Menschenrechten sowie ein gesundes und sicheres Arbeitsumfeld (ESRS S1/S2).

Die Verantwortung in der Lieferkette – insbesondere im Hinblick auf ökologische und soziale Risiken – zählt ebenfalls zu den priorisierten Handlungsfeldern (ESRS S21). Als Leitplanke nachhaltigen Wirtschaftens messen die Stakeholder zudem einer integren, an ethischen Grundsätzen orientierten Unternehmensführung hohe Bedeutung bei. (ESRS G1). Die Kreislaufwirtschaft wurde als neues strategisches Themenfeld benannt, das ZWILLING künftig gezielt weiterentwickeln wird (ESRS E5).

Unsere Nachhaltigkeitsziele bis 2030

Die priorisierten Themen der Wesentlichkeitsanalyse bestätigen unsere strategische Ausrichtung. Unsere Nachhaltigkeitsziele bis 2030 bleiben zentraler Bezugspunkt für die kommenden Jahre.

Verantwortung für unsere Mitarbeiter*innen

Wir fördern Engagement und persönliche Entwicklung – für ein starkes, vielfältiges Team.

Nachhaltige Produkte & Verpackungen

Wir denken ganzheitlich – vom Produktdesign bis zur Verpackung.

  • CO₂-Fußabdruck reduzieren
  • Reparierbarkeit verbessern
  • 100 % FSC®-zertifiziertes Holz
  • 100 % recycelbare Verpackungen
  • Kunststoff vermeiden, wo möglich

Energieeffizienz & Umweltschutz

Wir senken die Emissionen an unseren Produktions- und Logistikstandorten systematisch. Ziel: 42 % weniger CO₂-Ausstoß bis 2030 (Scope 1 & 2, Basisjahr: 2021)

Nachhaltige Lieferkette

Wir übernehmen Verantwortung für die Wertschöpfungskette. Von Lieferanten erwarten wir die Einhaltung von Sozial- und Umweltstandards – klar und überprüfbar

Verantwortung für die Gesellschaft

Mit lokalen Initiativen stärken wir das gesellschaftliche Miteinander an unseren Standorten – weltweit.

Nachhaltigkeitsmanagement mit klaren Verantwortlichkeiten

Unsere Nachhaltigkeitsorganisation verankert die definierten Ziele und Maßnah­men in der Organisationsstruktur und stellt sicher, dass entlang der einzelnen Handlungsfelder substan­zielle Fortschritte erreicht werden. Die Gesamtverantwortung für die nachhaltige Transformation trägt der Vorstand Operations (COO) der ZWILLING J.A. Henckels AG. Er stimmt die strategische Ausrichtung regelmäßig mit dem Gesamtvorstand ab und berichtet einmal jährlich an den Aufsichtsrat über Fortschritte und aktuelle Entwicklungen.

Für die operative Umsetzung ist der Sustainability Manager verantwortlich. Er koordiniert die Aktivitäten, den Aufbau eines einheitlichen Datenmanagements sowie die Erhebung und Aufbereitung von Nachhaltigkeitskennzahlen für die konsolidierte ESRS-Berichterstattung auf Konzernebene. Als höchstes Gremium steuert das ZWILLING Sustainability Council unter Leitung des Sustainability Officers die globalen Nachhaltigkeitsaktivitäten. Es trifft Grundsatzentscheidungen zur Nachhaltigkeitsstrategie und bereitet die entsprechenden Beschlussvorlagen für den Vorstand vor.

Transparente Datenbasis

Die Erhebung und systematische Aufbereitung konsistenter und valider Daten entlang komplexer Wertschöpfungsketten ist für die Steuerung unserer Nachhaltigkeitsaktivitäten von entscheidender Bedeutung. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Handlungsfeld Energieeffizienz und Umweltschutz.

An allen Produktions- und Logistikstandorten weltweit erfassen wir die Energieverbräuche und CO₂-Emissionen. Mithilfe verlässlicher Scope-1- und Scope-2-Daten lassen sich konkrete Reduktionsmaßnahmen ableiten und Fortschritte nachvollziehbar steuern. Parallel bauen wir die Datenerhebung in der Lieferkette aus, um künftig auch relevante Scope-3-Emissionen umfassender zu berücksichtigen.

Darüber hinaus erfassen wir zunehmend detaillierte Informationen zu eingesetzten Materialien, Recyclinganteilen und Ressourcenströmen im Produktportfolio. Diese erweiterte Datenbasis hilft uns, das Produkt- und Verpackungsdesign nachhaltig weiterzuentwickeln, den Ressourceneinsatz zu optimieren und Materialkreisläufe zu schließen.

Nachhaltigkeit ist eine Gemeinschaftsaufgabe – für Politik, Gesellschaft und Wirtschaft

Ariane Bischoff war als Stakeholderin in die aktuelle Wesentlichkeitsanalyse von ZWILLING eingebunden. Im Interview spricht sie über die Verantwortung von Unternehmen für den Klima- und Ressourcenschutz, die Bedeutung von nachhaltigem Konsum und das Zusammenspiel von Wirtschaft, Stadt und Zivilgesellschaft – zentrale Hebel, um die Solinger Nachhaltigkeits- und Klimaziele zu erreichen.

"Das Ziel von ZWILLING, die absoluten CO₂-Emissionen der Produktions- und Logistikstandorte bis 2030 im Vergleich zum Basisjahr 2021 um 42 Prozent zu senken und am Standort Solingen 100 Prozent Grünstrom zu nutzen, zahlt deutlich auf die Umsetzung der Solinger Klimaziele ein."


Ariane Bischoff, Leiterin des Stabs des Oberbürgermeisters „Nachhaltigkeit und Klimaschutz“ der Stadt Solingen.

Ariane Bischoff: Die Umsetzung der Solinger Nachhaltigkeitsziele und der Klima- und Ressourcenschutz sind nur erreichbar, wenn die gesamte Stadtgesellschaft, also Unternehmen, Verbände, Einrichtungen und private Haushalte, daran engagiert mitwirken.

Ohne verantwortungsvolles Handeln der Unternehmen vor Ort sind die Nachhaltigkeits- und Klimaziele nicht erreichbar: Denn stadtweit gehen rund 38 Prozent des Energieverbrauchs und 40 Prozent der Treibhausgas-Emissionen auf die wirtschaftlichen Aktivitäten der Unternehmen zurück. Ihre Umsetzung ist auch ein wichtiger Erfolgsfaktor für den Wirtschaftsstandort Solingen und für den Erhalt von Arbeit und Ausbildung.

In den letzten Jahrzehnten konnte der gesamtstädtische Energie- und Ressourcenverbrauch der Wirtschaft (Gewerbe, Handel und Dienstleistungen) um rund 37 Prozent im Vergleich zu 1990 reduziert werden – das zeigt u.a. die gesamtstädtische Solinger Treibausgasbilanz (2023). Dies geht insbesondere auf Fortschritte in den Unternehmen zurück, die auch unmittelbare wirtschaftliche Vorteile bieten.

Der Solinger Fahrplan zur Klimaneutralität – im Rat 2024 beschlossen – verdeutlichen, dass neben dem Energiesparen insbesondere der konsequente Umstieg auf erneuerbare Energien großes Potenzial bietet: Durch einen vollständigen Umstieg der Strom- und Wärmeversorgung auf erneuerbare Energie, wie in Solingen angestrebt, lassen sich knapp die Hälfte (47 Prozent) der stadtweiten Treibhausgasemissionen reduzieren.

Das Ziel von ZWILLING, die absoluten CO₂-Emissionen der Produktions- und Logistikstandorte bis 2030 im Vergleich zum Basisjahr 2021 um 42 Prozent zu senken und am Standort Solingen zu 100 Prozent Grünstrom zu nutzen, zahlt hier deutlich auf die Umsetzung der Solinger Klimaziele ein. Den CO2-Fußabdruck von Produkten zu senken, ist insbesondere mit Blick auf die bisher sehr energieintensiven, fossilen Herstellungsprozesse von Stahl herausfordernd: Mit der Einführung eines Messers aus emissionsreduziertem Stahl, das den CO₂-Fußabdruck im Vergleich zum herkömmlichem Messerstahl um 50 Prozent senkt, zeigt ZWILLING eindrücklich, dass es hier Lösungen gibt. Diese gilt es in die breite Anwendung zu bringen, was auch voraussetzt, dass Verbraucher*innen diese werthaltigen Produkte erkennen und kaufen.

Ein wichtiger Bestandteil des Solinger Fahrplans zur Klimaneutralität ist auch das Ziel, Rohstoffbedarfe und Abfallmengen auf ein Mindestmaß zu reduzieren, indem alle Wirtschaftsakteure daran arbeiten, die Herstellung und Verwendung von langlebigen, kreislauffähigen Materialien und Produkten aktiv gestalten. Dies durch innovative Lösungen voranzubringen, fordert ein weitgehendes Umdenken von Produktionsprozessen, Lieferketten und auch Geschäftsmodellen. In diesem Kontext stellt das Projekt, mit dem Stahlverschnitt aus der ZWILLING Produktion in den Stahlherstellungsprozess zurückgeführt und dort wiederverwertet wird, ein skalierbares, kreislaufförderndes Vorgehen dar.

Ariane Bischoff: Viele Verbraucher*innen lassen sich für ein nachhaltiges, ressourcenschonendes Alltagshandeln gewinnen, wenn sie den Nutzen und den Mehrwert klar erkennen und sie dies ohne großen zusätzlichen Aufwand umsetzen können. Jedoch sind schon die Erzeugung von Lebensmitteln und erst recht die Herstellungsprozesse von Konsumprodukten vielen Menschen zunehmend fremd und nicht Teil ihrer Lebenswelt. So können viele den Aufwand für gesunde, langlebige und werthaltige Produkte oft kaum noch ermessen, so dass sie vermeintlich günstigeren, nicht nachhaltigen Produkten den Vorzug geben – auch wenn sie sich nachhaltige Produkte leisten könnten. Unternehmen, aber auch Handel und Bildungseinrichtungen müssen viel stärker daran arbeiten, Verbraucher*innen eingängig und plakativ die Vorteile zu vermitteln und dies durch praktisches Erleben unterstützen.

Indem ZWILLING für seine hochwertigen Produkte herausstellt, wie langlebig die Materialien sind und wie dieser Vorteil durch Reparierangebote, Nachschärfservice für Messer etc. weiter verstärkt wird, können bewusst handelnde Konsument*innen erreicht werden. Dabei kommt es darauf an, die Nachhaltigkeitsprinzipien erkennbar und durchgängig anzuwenden - also z.B. das Produktdesign darauf auszurichten, FSC®-zertifiziertes, möglichst regionales Holz für Griffe zu nutzen oder Verpackung sparsam einzusetzen und aus recycelter Kartonage herzustellen - so wie ZWILLING es bereits für bestimmte Produktlinien umsetzt. Auch das im Unternehmen entwickelte Vakuumsystem, das Lebensmittel länger frisch hält und damit Verbraucher*innen unterstützt, die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren, ist ein Beispiel dafür, wie innovative Produkte ein ressourcenschonendes Leben erleichtern können. In Solingen verfolgt z.B. die Gläserne Werkstatt als Ort für Qualität und Nachhaltigkeit u.a. das Ziel, sich als Marktplatz für nachhaltige Produkte aus Solingen und der Region zu etablieren: Dazu bringt sie als Stadtlabor und Kreativort, z.B. durch Koch-Workshops, Do-it-yourself-Angebote oder Reparaturcafés, Verbraucher*innen aller Altersgruppen ressourcenschonendes Alltagshandeln näher.

Auch die in Solingen breit aufgestellte Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsbildung, die inzwischen durch zielgrupppenspezifische Programme in zahlreichen Kitas, Grundschulen, weiterführenden Schulen, Jugendeinrichtungen bis hin zu Sportvereinen verankert ist, trägt dazu bei, nachhaltige Lebensstile von Kindern, Jugendlichen und Familien zu fördern.

Ariane Bischoff: Menschenwürdige Lebens- und Arbeitsbedingungen, faire Löhne sowie Sozial-, Gesundheits- und Bildungsstandards sind für uns selbstverständlich, weltweit betrachtet jedoch eine riesige Herausforderung und gleichzeitig unverzichtbar, um die universellen Menschenrechte und Nachhaltigkeitsziele erreichen zu können. So arbeitet die Stadt Solingen daran, eine sozial und ökologisch nachhaltige Beschaffung im eigenen Unternehmen voranzutreiben. Aufgabe international tätiger Unternehmen ist es, dass sie das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz durch entsprechende Risikoanalysen, Präventions- und Kontrollmechanismen entlang der Wertschöpfungskette schrittweise umsetzen.

Indem ZWILLING einen Verhaltenskodex für Lieferanten mit verbindlichen ökologischen und sozialen Standards anwendet, weltweit Schulungen und Audits für Lieferanten durchführt und an den internationalen ZWILLING Standorten, benachteiligten Kindern und Jugendlichen Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung ermöglicht, übernimmt das Unternehmen Verantwortung und zeigt gesellschaftliches Engagement.

Die Umsetzung der menschenrechtlichen und umweltbezogenen Belange entlang der kompletten Wertschöpfungskette und die Durchdringung der teils sehr komplexen Lieferketten ist – auch mit Blick auf die fortlaufenden globalen Veränderungsdynamiken – eine langfristige Aufgabe: Verstärkte Anstrengungen zur Aufdeckung von Lieferkettenrisiken, z.B. durch BSCI-Audits von Lieferanten, wie ZWILLING sie umsetzt, verdeutlichen das Engagement für Lösungsansätze. Verantwortliche an den Unternehmensstandorten sind gefordert, ggf. vorhandene Missstände in der Lieferkette aufzudecken und Abhilfe zu schaffen. Gleichzeitig gilt es auch, Verbraucher*innen mitzunehmen und zu verdeutlichen, wie Sozial- und Umweltstandards in den Produktlinien realisiert werden. Die Klingenstadt Solingen ist seit 2018 als „Fairtrade Town“ zertifiziert und damit Teil einer Bewegung von mehr als 900 Kommunen weltweit, die sich für eine nachhaltige Beschaffung und Fairen Handel einsetzen und dies durch öffentlichkeitswirksame Aktivitäten fördern. Die Stadt Solingen kooperiert hier mit Vertreter*innen aus Einzelhandel, Kirchen, Zivilgesellschaft und Bildungseinrichtungen. Praxisnahe Anwendungsbeispiele, z.B. von Solinger Unternehmen, sind jederzeit willkommen.

Corporate Governance und Compliance

ZWILLING steht für eine wertebasierte Unternehmensführung, die nachhaltige Wertschöpfung mit transparentem und rechtssicherem Handeln verbindet. Gesetzliche Vorgaben und interne Richtlinien werden durch ein weltweit etabliertes Compliance-Managementsystem abgesichert. Dies schafft verlässliche Leitplanken für unternehmerische Strategien und Entscheidungen – in jeder ZWILLING Gesellschaft und an jedem Standort.

Compliance-Managementsystem

Zentrales Element unserer Corporate Governance-Strategie ist das globale Compliance-Managementsystem. Das System ist präventiv ausgerichtet, um Compliance-Risiken und -Verstöße frühzeitig zu erkennen, angemessen darauf zu reagieren und Schaden für das Unternehmen und seine Reputation abzuwenden. Für die Umsetzung ist der Head of Compliance & ICS gemeinsam mit 16 lokalen Compliance- Beauftragten in den Tochtergesellschaften zuständig. Das System ist in das Compliance-Netzwerk der Werhahn-Gruppe integriert und wird in enger Abstimmung mit der internen Revision der Wilh. Werhahn KG gesteuert. Im Fokus stehen insbesondere die Rechtstreue und Integrität im Bereich Kartellrecht, Anti-Korruption, Betrugsbekämpfung sowie die Kontrolle und Einhaltung der unternehmerischen Sorgfaltspflichten.


Gruppenweites Hinweisgebersystem

Alle ZWILLING Mitarbeiter*innen sowie externe Dritte können potenzielle Compliance-Verstöße vertraulich und anonym melden – über eine externe Web-Plattform oder eine kostenfreie Hotline. Eingehende Hinweise werden von einer unabhängigen Ombudsperson entgegengenommen, geprüft und bei Bedarf an die zuständigen Stellen zur weiteren Aufklärung weitergeleitet. Neben der persönlichen Ansprache von Vorgesetzten oder lokalen Compliance-Officers steht damit ein zusätzlicher, niedrigschwelliger Meldeweg zur Verfügung.

Compliance-Schulungen für Mitarbeiter*innen

ZWILLING unterstützt seine Mitarbeiter*innen dabei, rechtliche Vorgaben einzuhalten und verantwortungsvoll zu handeln. Regelmäßige Schulungen vermitteln ein grundlegendes Verständnis für die Notwendigkeit von Compliance-Regeln und sensibilisieren für Compliance-Risiken im Geschäftsalltag. Über die konzernweite Lernplattform Moodle stehen digitale Formate zum Werhahn Code of Conduct, zum Kartellrecht und zur Antidiskriminierung zur Verfügung. Ergänzend werden Schulungen zu Datenschutz und IT-Sicherheit angeboten. Die Inhalte werden kontinuierlich weiterentwickelt, um aktuelle rechtliche Anforderungen und praxisnahe Anwendungsfälle abzudecken. Unser Anspruch ist es, eine gruppenweite Beteiligung aller Mitarbeitenden zu erreichen, diese systematisch zu erfassen und den Fortschritt zu dokumentieren.

„Die Achtung der Menschenrechte ist fester Bestandteil unserer unternehmerischen Verantwortung. Wir integrieren menschenrechtliche Sorgfalt in unsere Prozesse – und handeln dort, wo Risiken entstehen oder Betroffene Schutz brauchen.“


Tim Decken, Menschenrechtsbeauftragter der ZWILLING Gruppe.