Wirkung erzielen – gemeinsam mit Partnern weltweit

Gelebte Praxis: Unsere Null-Toleranz-Strategie

Wir stehen für faire Arbeitsbedingungen – überall dort, wo wir Materialien, Dienstleistungen und Produkte beziehen. In einem unserer Partnerbetriebe deckte ein planmäßiges BSCI-Audit auf, dass internationale Sozialstandards nicht eingehalten wurden: Ein thailändischer Lieferant hatte die Kosten für erforderliche Arbeitspapiere an Mitarbeitende aus Myanmar weitergegeben – eine Praxis, die zwar lokalen Gesetzen nicht zuwiderläuft, aber laut BSCI-Verhaltenskodex unzulässig ist.

Die betroffenen Arbeitskräfte begannen ihre Beschäftigung mit einer erheblichen Verschuldung, was als eine Form von Zwangsarbeit eingestuft wurde. ZWILLING reagierte umgehend und stellte klar, dass dieses Vorgehen nicht mit den eigenen Werten und der menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht vereinbar ist.

Von der Erkenntnis zu konkreter Veränderung

In Abstimmung mit unserem Einkauf, unserer Tochtergesellschaft DEMEYERE als Hauptabnehmer des Lieferanten und externen Expert*innen von amfori BSCI haben wir einen strukturierten Verbesserungsprozess angestoßen. In regelmäßigen Online-Meetings, aber auch Vor-Ort-Besuchen haben wir den Sachverhalt erörtert, konnten ein Umdenken bewirken und konkrete Veränderungen initiieren.

Der Lieferant erstattete rückwirkend die einbehaltenen Beträge an noch aktive Mitarbeitende – finanziell unterstützt durch DEMEYERE. Künftig trägt er zudem die anfallenden Gebühren der Personalanstellung. Außerdem nahm die HR-Abteilung des Lieferanten an einem amfori-Training zu verantwortungsvoller Personalbeschaffung teil und integrierte die neue Handhabung in den Unternehmensrichtlinien. Ein anschließendes Re-Audit bestätigte die erfolgreiche Umsetzung der Abhilfemaßnahmen.

Der Fall zeigt eindrucksvoll, wie Ausdauer, Dialogbereitschaft und Engagement zu substanziellen Verbesserungen für Arbeitskräfte führen können – auch dort, wo gesetzlich keine Verpflichtung dazu besteht.

Gemeinsam etwas bewegen: ZWILLING im internationalen amfori BSCI-Netzwerk

Seit 2024 ist ZWILLING Mitglied der internationalen amfori BSCI System Project Group, einem Gremium aus amfori Expert*innen und rund 20 Unternehmensvertretern. Innerhalb des Netzwerks setzen wir uns mit anderen Branchenakteuren dafür ein, den amfori BSCI-Standard weiterzuentwickeln und an die sich dynamisch ändernden globalen Anforderungen anzupassen.

Im Mittelpunkt der regelmäßigen Treffen steht neben der konzeptionellen Arbeit vor allem der Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch. Ziel ist es, innovative Ansätze zu entwickeln, die vulnerable Gruppen schützen und Menschenrechte und Arbeitsbedingungenweltweit stärken. Unser Engagement in diesem Gremium ermöglicht es uns, unmittelbar an der Gestaltung des Standards mitzuwirken und die Umsetzung in der Praxis zu begleiten.

Umweltmanagement bei ZWILLING: Vorbild für das amfori BEPI Programm

Als Teil des amfori BEPI-Programms wurde die ZWILLING Produktion in Solingen als Beispielbetrieb ausgewählt, um Lieferanten weltweit zu vermitteln, wie ein Umweltmanagementsystem im Betriebslalltag funktioniert. Ein Filmteam war dazu bei uns vor Ort, hat mit ZWILLING Mitarbeitenden gesprochen und dokumentiert, wie wir Umweltstandards umsetzen.

Dabei standen die acht Umweltbereiche von amfori BEPI im Fokus: Umweltmanagementsystem, Energie- und Treibhausgasemissionen, Wassermanagement, Abfallmanagement, Gefahrstoff- und Chemikalienhandhabung, Luftemissionen, Umweltbelästigungen sowie Biodiversität. In den entstandenen Videos erklären wir, wie wir diese Themen praktisch angehen und geben damit Lieferanten weltweit konkrete Hilfestellungen, um ihre eigene Umweltleistung zu verbessern.

Die Videos sind auf der amfori BEPI-Plattform verfügbar, wo Mitglieder und teilnehmende Lieferanten weltweit Zugriff darauf haben. So leisten wir einen Beitrag, um Umweltstandards in globalen Lieferketten nachhaltig zu stärken.